Klima und Wetter in der Antarktis
Lage der Antarktis
Klima in der Antarktis
Die Antarktis ist in jeder Hinsicht ein klimatischer Extremfall. Sie ist der kälteste, trockenste und windigste Kontinent.
Die Gründe für die eisigen Temperaturen sind vielfältig. An den Polen erreicht nur wenig Sonneneinstrahlung die Erde, da sie in einem sehr flachen Winkel auftrifft. Dazu kommt die ständige dicke Eisbedeckung, die zur Folge hat, dass ein großer Teil der Sonneneinstrahlung in den Weltraum zurückgeworfen wird, statt den Kontinent zu erwärmen. Dieser Effekt wird dadurch verstärkt, dass der Wasserdampf, der in unseren Breiten zusätzlich die Wärmeabstrahlung verhindert, in der Antarktis gefriert und somit als wärmendes Treibhausgas ausfällt.
Hinzu kommt, dass die Antarktis von allen Kontinenten die größte durchschnittliche Höhe aufweist.
Schließlich fehlt ein Meer unmittelbar am Pol, das mildernd auf die Temperaturen wirkt. Daher kann die Antarktis auch nicht von warmen Strömungen profitieren, die auf der Nordhalbkugel, zum Beispiel in Form des Golfstromes, bis in die Polarregionen vordringen.
Grundsätzlich nehmen die Temperaturen in der Antarktis von Norden nach Süden hin ab. Die Antarktische Halbinsel ist die mit Abstand "wärmste" Region des Kontinents, da sie am weitesten nach Norden reicht; während des Hochsommers im Dezember und Januar steigt das Thermometer hier am Tage über den Gefrierpunkt. An besonders begünstigten Stellen sind sogar bis zu 15°C möglich.
Die Temperatur in den übrigen Küstenregionen liegt bei 0 bis -25°C.
Das Innere der Antarktis ist aufgrund der größeren Höhe und der weiteren Entfernung vom Meer wesentlich kälter. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt hier bei -55°C. Auch im Südsommer steigt das Thermometer selten über -20 Grad an.
Die Tiefstwerte werden überall in der Antarktis im langen lichtlosen Südwinter gemessen. Dann reichen die Temperaturen im Landesinneren von -40 bis -70°C, an der Küste von -15 bis -35°C.
Die Luft über der Antarktis ist normalerweise so kalt, dass sie Wasserdampf nicht halten kann. Daher gibt es nur wenig Niederschlag. In der Regel handelt es sich bei ihnen um Schnee. Die Menge beträgt im Inneren der Antarktis gerade einmal 200 mm jährlich. Zur Küste hin nehmen die Niederschläge jedoch deutlich zu. Dort werden rund 600 mm gemessen. Auf den vorgelagerten Inseln sind sogar bis zu 1.000 mm pro Jahr möglich.
Schneestürme sind für die Antarktis typisch. Das Adélieland verzeichnet einen Rekord von 340 Sturmtagen im Jahr. Die Winde wehen in der Regel vom Polarplateau zur Küste hin. Im Landesinneren werden des Öfteren Windgeschwindigkeiten von über 250 km/h gemessen.
Wetter Antarktis
aktuelles Wetter am Südpol
Wetter am Südpol, Quelle: yr.no vom Norwegischen Meteorologischen Institut und dem Norwegischen Rundfunk
Beste Reisezeit für die Antarktis
Der Südsommer von Dezember bis Februar ist die einzige Zeit, in der Touristen zumindest die Küstengebiete der Antarktis bereisen können. Es sind nicht nur mit Temperaturen um den Gefrierpunkt die wärmsten Monate des Jahres, sondern es bleibt in dieser Phase auch teilweise bis zu 24 Stunden lang hell. Ausserdem zeichnen sich diese Monate durch längere ruhige Wetterabschnitte aus.
Wer sich für die Paarungsrituale, den Nestbau und das Eierlegen der Seevögel und Pinguine interessiert, der fährt am besten am Anfang der Hochsaison in die Antarktis.
Der Januar ist der optimale Monat, um das Schlüpfen und die Aufzucht der Vogel-Küken zu beobachten.
Die ideale Zeit für Walbeobachtungen bildet dagegen der Februar.