Klima und Wetter in Kanada
Lage von Kanada
Klima in Kanada
Von einem einheitlichen kanadischen Klima kann nicht gesprochen werden. Denn angesichts der enormen Ausdehnung von über 4.600 km von Norden nach Süden und sogar von über 5.500 km von Osten nach Westen besitzt das Klima in Kanada eine Vielzahl verschiedener Ausprägungen. Grundsätzlich gilt, dass nach Süden hin die Durchschnittstemperaturen zunehmen. Allerdings besagen Mittelwerte in Kanada wenig. Denn im Winter dringen kalte Luftmassen weit nach Süden vor, während es im Sommer auch weit im Norden recht warm wird. Erhebliche Temperaturunterschiede zwischen den Jahreszeiten sind in Kanada somit ganz normal.
In Kanada lassen sich vier Klimazonen unterschieden.
Nordkanada
Im Norden findet sich polares Klima. In den gut neun Monate langen Wintern sind dort extreme Temperaturen von bis zu -40°C und massive Schneefälle keine Seltenheit.
Die trockenen Sommer sind kurz, für die Breitengrade aber mit Spitzenwerten von über 25 Grad recht warm. Der Boden taut aber oft nur oberflächlich auf. In unteren Bodenschichten herrscht Permafrost. Allerdings ist das Wetter im Sommer recht wechselhaft. Grundsätzlich können mit kalten Polarwinden immer wieder Schnee und Frost über das Land hereinbrechen.
Die Küstenbereiche im Norden sind einen Großteil des Jahres von Eis umgeben. Da die kalte Luft wenig Feuchtigkeit aufnimmt, fallen im Norden erheblich weniger Regen- und Schneemengen als in allen anderen Regionen Kanadas. Lediglich um die 250 mm sind hier die Regel.
Tiefland östlich der Rocky Mountains
Im Tiefland östlich der Rocky Mountains herrscht kontinentales Klima. Die Winter sind lang, mit Mittelwerten von -18 Grad im Januar sehr kalt und schneereich. Oft kommt es zu Schneestürmen (Blizzards).
Die Sommer hingegen sind kurz, aber mit Durchschnittstemperaturen um die 25°C im Juli und August sehr warm und schwül.
Im Westen dieser Klimazone ist das Fehlen der Zwischenjahreszeiten Herbst und Frühling auffällig. Sommer und Winter gehen praktisch direkt ineinander über.
Im Osten in den Provinzen Quebec und Ontario sind die vier Jahreszeiten hingegen deutlich ausgeprägt, sodass man hier im Herbst für einige Wochen den Indian Summer erleben kann.
Die Niederschlagsmenge nimmt von Osten (800 mm) nach Westen (400 mm) hin ab. Die Prärieprovinzen Alberta, Saskatchewan und Manitoba leiden im Sommer häufig unter Trockenheit. Wenn es regnet, dann allerdings heftig.
Alberta steht im Winter oft unter Einfluss des Föhnwindes Chinook. Er sorgt dafür, dass es dort im Januar und Februar immer wärmer ist als in den übrigen Teilen der Prärien. Tritt der Chinook auf, schießen die Temperaturen innerhalb kürzester Zeit nach oben und der Schnee schmilzt relativ schnell weg. Im Sommer treten hingegen oft Tornados auf.
Westküste
An der Westküste ist das Wetter deutlich ausgeglichener. Verantwortlich dafür sind einerseits der Einfluss des Pazifischen Ozeans mit seiner warmen Kuroshio-Strömung, andererseits die Rocky Mountains, die Vorstöße kalter bzw. heißer Luftmassen aus dem Landesinneren verhindern.
Kennzeichen des dortigen maritimen Klimas sind vergleichsweise milde Winter und mäßig warme Sommer. Die Temperatur sinkt im Mittel selten unter den Gefrierpunkt und liegt nie über 25 Grad.
Ein weiteres Merkmal sind die hohen Niederschlagsmengen von 1.000-2.500 mm. Denn die feuchte, vom Ozean kommende Luft regnet sich hier am Westrand der Rocky Mountains ab. Je weiter man sich von der Küste entfernt, desto trockener wird es. Dies gilt vor allem für die Tallagen. Mit Regen ist das ganze Jahr über zu rechnen, auch wenn es einen Schwerpunkt während der Wintermonate gibt. Der Regenschirm gehört hier zur Grundausstattung. Im Winter muss man mit Nebel und vielen Wolken rechnen. Die Sonne bekommt man nur selten zu Gesicht. Im Sommer darf man dagegen durchaus von neun Sonnenstunden am Tag ausgehen.
Ostküste
Im kühl-gemäßigten Klima der Ostküste ist es durch den Einfluss des Atlantiks im Winter etwas milder als im kontinental geprägten Inland; dafür sind die Sommer mit 16-20 Grad hier aber deutlich kühler. Die Ostküste ist bekannt für ihr oft wechselhaftes und nebeliges Wetter. Der Grund ist das Aufeinandertreffen von warmem Golfstrom und kaltem Labradorstrom. Das Grand Banks Area im Süden von Neufundland gehört zu den nebligsten Gebieten auf der Welt.
Daher erhält diese Region übers Jahr gesehen am wenigsten Sonne in Kanada. Zum häufigen Nebel kommen hohe Niederschläge hinzu. Über 100 mm monatlich sind, von wenigen Ausnahmen abgesehen, normal.
Wetter Kanada
Wetter in Toronto, der größten Stadt in Kanada
Wetter in Kanada, Quelle: yr.no vom Norwegischen Meteorologischen Institut und dem Norwegischen Rundfunk
Beste Reisezeit für Kanada
Wer angenehme Temperaturen, relativ wenig Regen und sonnige Tage bevorzugt, der sollte im späten Frühjahr oder am Anfang des Sommers (Mai/Juni) nach Kanada fliegen. In dieser Zeit liegen die Temperaturen überwiegend bei etwa 20 Grad und die Sonne scheint fast jeden Tag.
Schön ist aber auch noch der September, wenn der Indian Summer die Landschaft einfärbt. Allerdings sind die Nächte dann schon wieder recht frisch.
Der Sommer ist hingegen in vielen Teilen des Landes sehr warm. Eine Ausnahme bilden lediglich der Norden und die Küstenregionen. Man muss in dieser Zeit mit vielen anderen Touristen und daher hohen Preisen sowie einer Unzahl an Stechmücken rechnen. Da aber für den Norden aber aufgrund der Temperaturen nur Juli und August als Reisemonate infrage kommen, muss man die kleinen Quälgeister dort wohl oder übel akzeptieren.
Für Wintersportler liegt die optimale Reisezeit hingegen zwischen November und März. Von idealen Schneeverhältnissen kann man in den Rockies dann eigentlich immer ausgehen. Wer aber nicht zum Wintersport nach Kanada kommt, der sollte die eisigen Wintermonate unbedingt meiden.
Klimatabelle Kanada
Atlantikküste
Östliches Kanada
Südliches Kanada
Westliches Kanada
Pazifikküste
Nördliches Kanada