Klima und Wetter in Grönland
Lage von Grönland
Klima in Grönland
In Grönland herrscht polares und subpolares Klima. Als Folge sind über 80 % der Insel von Eis bedeckt. Eisfreie Gebiete finden sich nur an den Küsten. Im Süden umfasst dieser Streifen bis zu 150 km. Nach Norden hin wird er kontinuierlich kleiner, da die Durchschnittstemperaturen abnehmen. Im Mittel liegen sie im Süden Grönlands bei rund drei Grad unter dem Gefrierpunkt, im Norden dagegen bei minus 33°C.
Das Klima an den Küsten wird vor allem von den unterschiedlich warmen Meeresströmungen an der West- und Ostküste beeinflusst.
Der Ostgrönlandstrom transportiert kaltes Wasser aus dem Norden an der Ostküste Grönlands entlang nach Süden. Deshalb ist ein Großteil der Ostküste das gesamte Jahr über vereist.
An der Westküste wird vom Grönlandstrom hingegen wärmeres Wasser weit nach Norden transportiert. Er sorgt hier für eine weitgehend eisfreie Küste und mildere Temperaturen. Zwischen Mai und Mitte August kann das Thermometer im Südwesten sogar auf über 20°C klettern.
In der Regel sind die Sommer auf Grönland aber sehr kurz und kühl. Spätestens Ende August wird es kälter und im Oktober setzt der arktische Winter ein, der bis März dauert.
Ein weiterer Einflussfaktor in den Küstenregionen ist die Sonnenscheindauer. Im Sommer scheint sie im Norden 24 Stunden am Tag und bewirkt, dass es dann beispielsweise in der Diskobucht wärmer als im Süden ist. Umgekehrt ist es im Winter im Süden deutlich milder als im Norden, weil sich während der Polarnacht die Sonne dort Monate lang nicht zeigt. Dementsprechend bringt der Winter im Süden Temperaturen bis zu -20°C, im Norden bis zu minus 40°C mit sich.
Im Landesinneren ist das Klima kontinentaler und deutlich kälter als im Küstenstreifen. Auf dem Inlandeis werden im Winter Minimaltemperaturen von unter -60 Grad gemessen; im Sommer reicht die Lufttemperatur bis an den Gefrierpunkt heran. Vor allem im Winter wehen Schneestürme - oft mit großer Geschwindigkeit - vom Landesinneren zur Küste hin. Dadurch fühlen sich die schon sehr niedrigen Temperaturen noch kälter an.
Der Niederschlag - in der Regel Schnee - verteilt sich in Grönland recht unterschiedlich. Allgemein kann man sagen, dass im Süden die Niederschlagsmengen höher sind als im Norden und an der Küste höher als im Binnenland. Im Südwesten fallen durchschnittlich 1.000 Millimeter Niederschlag im Jahr, im Norden und im Landesinneren nur 200 mm.
Wetter Grönland
Wetter in Nuuk, der Hauptstadt von Grönland
Wetter auf Grönland, Quelle: yr.no vom Norwegischen Meteorologischen Institut und dem Norwegischen Rundfunk
Beste Reisezeit für Grönland
Für Grönland bieten sich zwei Reisezeiten an.
Wer an Touren ins Inlandeis interessiert ist, der kommt am besten von Ende März bis Anfang Mai auf die größte Insel der Welt. Bei nicht mehr ganz so eisigem Wetter werden dann Expeditionen mit Schneemobilen, Hundeschlitten und Skiern angeboten.
Für Wanderungen oder Kajaktouren sind die langen und wärmeren Sommertage zu empfehlen. Dann ist die Tundra voller Beeren und Blumen, aber leider zeitweise auch voller Mücken. Wer den Unmengen der kleinen Quälgeister entgehen möchte, der sollte die Zeit Anfang/Mitte Juni oder Mitte/Ende August bevorzugen.
Ab August kann man zudem auch die eindrucksvollen Polarlichter beobachten.
Von einer Reise in den Wintermonaten ist abzuraten. Es wird extrem kalt, ein eisiger Wind weht und man bekommt wegen der 24-stündigen Nacht die Sonne nie zu sehen.
Klimatabelle Grönland
Westküste von Norden nach Süden
Ostküste, von Norden nach Süden